Bier brauen


Kurze Übersicht über das Brauen

Die Technik der Bierherstellung

Die Bierherstellung ist ein aufwändiger Prozess, der in mehreren Schritten erfolgt. Zusammengefasst entsteht Bier durch alkoholische Gärung aus Malz, Hopfen, Hefe und Wasser.

Die Rohstoffe
Für nach dem Reinheitsgebot hergestelltes Bier werden nur Malz,Hopfen, Hefe und Wasser verwendet. Das Gebot stammt aus dem Jahr 1516 und gilt auch heute in lebensmittelrechtlichen Vorschriften weiter fort. In den steuerrechtlichen Vorschriften ist es jedoch nicht mehr enthalten.

Mälzerei
Am Anfang der Bierherstellung steht das Malz. Es wird aus Gerste, Weizen, Dinkel oder Roggen gewonnen. In der Mälzerei werden die Getreidekörner durch Zugabe von Wasser zum Keimen gebracht. Nach einer Woche wird die Keimung unterbrochen: Die jetzt Grünmalz genannte Gerste wird zu Darrmalz getrocknet (gedarrt). Dies geschieht bei Temperaturen von 85 bis rund 100 Grad Celsius.
Das Mälzen hat einen entscheidenden Einfluss: Durch das Keimen wird die unlösliche Stärke im Getreidekorn aufgespalten, so dass sie sich beim Brauen in löslichen, vergärbaren Malzzucker umwandeln kann. Die hierfür notwendigen Enzyme sind zwar im Getreidekorn vorhanden, werden aber erst durch den Keimprozess vermehrt.

Der Brauprozess
Das Malz kommt nun in die Brauerei. Viele moderne Brauereien kaufen auch bereits fertiges Darrmalz ein. Jetzt beginnt der eigentliche Brauprozess. In großen Mühlen wird das Malz geschrotet und mit Wasser im Maischebottich vermischt. Dieser Vorgang wird Einmaischen genannt. Die Maische wird stufenweise auf verschiedene Temperaturen erhitzt. Dabei aktivieren sich Enzyme, die im Malz enthalten sind. Die Enzyme bauen die Stärke zu Malzzucker ab.
Im Läuterbottich wird die Maische dann von allen festen Bestandteilen des Malzes befreit. Der Rückstand, der sogenannte Treber, wird als Viehfutter weiterverwendet. 
Die so entstandene Flüssigkeit nennt man Würze. Diese wird dann in der Würzepfanne gekocht. Hier wird auch der Hopfen zugegeben, wodurch das Bier seinen typischen, herb-bitteren Geschmack erhält.
Die Würze wird schließlich abgekühlt und gelangt in den Gärkeller. Hier kommt nun die Hefe hinzu, die sofort die Gärung auslöst. Sie wandelt den Zucker in Alkohol und Kohlensäure um. Steigt nach dem Gärprozess die Hefe nach oben, wird das Bier als obergärig bezeichnet, während man es untergärig nennt, wenn die Hefe nach unten sinkt. Die meisten Biersorten sind untergärig. Dabei hat die untergärige Hefe eine geringere Arbeitstemperatur und eine längere Gärzeit als die obergärigen Hefesorten.
Nach rund einer Woche ist die Hauptgärung beendet. Die Hefe wird herausgefiltert oder -geschleudert: Das Ergebnis wird Jungbier genannt.

Das Jungbier kommt nun in den Lagerkeller, um dort weiterzureifen - je nach Biertyp bis zu drei Monaten. Im Lagerkeller wird der noch vorhandene Restzucker abgebaut, die Kohlensäure gebunden und die restliche Hefe und Eiweißflocken setzen sich auf dem Boden ab. Das Bier wird klar. 
Zum Abschluss wird das fertige Bier noch einmal filtriert und kann in Fässer, Flaschen oder Dosen abgefüllt werden.